Stellungnahme der Suchthilfe
05 Nov

„Rauchen ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko in Deutschland. Jährlich sterben in Deutschland über 120.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Die Verringerung des Tabakkonsums und ein möglichst umfassender Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens sind daher vordringliche gesundheitspolitische Ziele, die von der Bundesregierung mit aufeinander abgestimmten präventiven, gesetzlichen und strukturellen Maßnahmen verfolgt werden.“

Die neue Bundesdrogenbeauftragte (2019) hat die Verpflichtung zu strukturellen Präventionsmaßnahmen neu ins Gespräch gebracht und sich zum Ziel gesetzt, ein Verbot der Tabakwerbung auf Plakatwänden und im Kino durchzusetzen.

Die Landesstelle für Suchtfragen unterstützt diesen Vorstoß und fordert darüber hinaus, dass auch Baden-Württemberg nachbessert. Bereits im Jahr 2011 wurden vom Land Gesundheitsziele formuliert – eines davon lautet „Reduzierung des Konsums legaler Suchtmittel“. Der Nichtraucherschutz in Gaststätten war ein wichtiger Schritt bei der Umsetzung des Gesundheitsziels. Die nachweislichen positiven Effekte hinsichtlich der Reduzierung des Rauchens sind offensichtlich und nachweisbar. Aber immer noch kommen in Baden-Württemberg auf 100.000 Menschen 69 Sterbefälle aufgrund von Krankheiten des Atemwegssystems, was hauptsächlich auf Rauchen oder Passivrauchen zurückgeführt werden kann. Deshalb muss das Ziel der Reduzierung des Rauchens und der Nichtraucherschutz in Baden-Württemberg weiterhin stringent umgesetzt und ausgebaut werden. Dabei muss der Kinderschutz vor dem Passivrauchen Priorität haben. Dazu gehört das Rauchverbot auf Kinderspielplätzen genauso wie ein Rauchverbot in geschlossenen Räumen, wo sich Kinder regelmäßig aufhalten. Besonders in Autos sind Kinder aufgrund des geringen Raumvolumens erhöhten Gesundheitsrisiken ausgesetzt. „Kinder sind durch Passivrauchen besonders gefährdet, da sie eine höhere Atemfrequenz und ein weniger effizientes Entgiftungssystem als Erwachsene haben.“

Gesundheit ist und bleibt das höchste Gut! Deshalb begrüßt die Landesstelle für Suchtfragen die Gesetzesinitiative des Sozialministers Lucha ausdrücklich! Die Schließung bisheriger Regelungslücken und Ausnahmen im Nichtraucherschutz sowie ein konsequentes Rauchverbot im öffentlichen Raum sind überfällig.

Der Wirkungsnachweis solcher verhältnispräventiven Maßnahmen ist durch die Forschung längst erbracht. Deshalb ist diese Initiative gesundheitspolitisch wichtig und richtig.