18 Mai

Aktionswoche Alkohol startet auch in
Baden-Württemberg

Stuttgart, den 13.05.2022

Was ist Deine Beziehung zu Alkohol? So steht es mit großen Lettern auf den Aktionsplakaten. Wenn der Alkohol zu viel Bedeutung im Leben einnimmt, wird es Zeit für Veränderung. Dazu will die bundesweite Aktionswoche Alkohol vom 14. bis 22. Mai aufrütteln. Die Landesstelle für Suchtfragen Baden-Württemberg wird noch konkreter: „Die Auswirkungen und z. T. katastrophalen Folgen des Alkoholkonsums erleben wir nicht nur in der Suchthilfe und Suchtselbsthilfe, sondern quer durch alle sozialen Hilfebereiche. Psychische Probleme, Arbeits- und Wohnungslosigkeit oder familiäre Gewalt sind häufig mit Alkoholmissbrauch verbunden“, beschreibt Elke Wallenwein, Vorsitzende der Landesstelle die Realität. Im Rahmen der Aktionswoche werden überall in Baden-Württemberg Aktionen zur Aufklärung durchgeführt – von Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen, Kirchengemeinden, Betrieben, Kinos, Buchläden u.v.m.

Die Landesstelle für Suchtfragen startet am 13.05.2022 in die Aktionswoche Alkohol mit einem Politischen Forum, in dem der Spot auf die vielfältigen sozialen Hilfebereiche gerichtet wird. Wallenwein sieht „die sozialen Hilfebereiche als einen Spiegel unserer Gesellschaft. Wenn wir genau hinschauen, richtet Alkohol immensen gesellschaftlichen Schaden an und verursacht viel Leid und Verzweiflung in Familien und Partnerschaften.“ Beispielsweise ist bei gut einem Drittel der Gewalttaten, die der Polizei bekannt werden, Alkohol im Spiel. Und sie passiert oft in Partnerbeziehungen und Familien. Ganz besonders leiden Kinder und Frauen darunter.

Fakt ist: Rund 3 Mio. Menschen in Deutschland haben eine Alkohol begründete Störung. 19.000 Frauen und 43.000 Männer verstarben im Jahr 2016 ausschließlich an den Folgen des Alkohols – das wiederholt sich Jahr für Jahr aufs Neue. Das waren 4 % aller Todesfälle unter Frauen und 9,9 % aller Todesfälle unter Männern.[1] Und die direkten und indirekten Kosten des Alkoholkonsums in Deutschland werden mit rund 57 Mrd. Euro beziffert.[2] Dabei geht es nicht in erster Linie um „Sucht“. Alkohol gehört zu den „Top Ten“ aller Stoffe, die Krebs auslösen.

Kein Zweifel, Alkohol ist die Volksdroge Nr. 1. „Das Problem Alkohol darf aber nicht nur Thema in der Suchthilfe und Suchtprävention sein. Alle Hilfebereiche und Bildungsbereiche müssen die hohen Risiken des Alkohols ernst nehmen und in ihrem beruflichen Umfeld dafür sensibilisieren“, lautet der Aufruf der Vorsitzenden Elke Wallenwein vom Diakonischen Werk Württemberg. Die Landesstelle nutzt diesmal das 70-jährige Jubiläum der Liga der freien Wohlfahrtspflege als Plattform, um diese Botschaft, die fast einem Hilferuf gleichkommt, zu verbreiten. Der Appell richtet sich aber auch an die Landespolitiker: innen. „Wir wissen, dass Preissteigerungen den Konsum einschränken. Deshalb gehört die Steuerpolitik bei Alkoholika, auch bei Wein und Bier aus „The Länd“, auf den Prüfstand“, fordert Wallenwein.

[1] Quelle: https://www.dhs.de/suechte/alkohol/zahlen-daten-fakten

[2] https://www.dhs.de/suechte/alkohol/zahlen-daten-fakten

Für die Redaktion
www.aktionswoche-alkohol.de
https://lss-bw.de/alkohol-volksdroge-nr-1/
https://www.dhs.de/suechte/alkohol
https://www.kenn-dein-limit.de/aktuelles/weltdrogentag/

Jährliche Kosten durch Alkoholkonsum:
https://www.kenn-dein-limit.de/fakten-ueber-alkohol/oekonomische-kosten-durch-alkoholkonsum/

Statistisches Bundesamt zu Unfällen im Zusammenhang mit Alkohol:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Verkehrsunfaelle/Publikationen/Downloads-Verkehrsunfaelle/unfaelle-alkohol-5462404207004.pdf?__blob=publicationFile

DHS Basis Information zu Alkohol:
https://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/Broschueren/Basisinfo_Alkohol.pdf