Strategiepapier FASD
Alkoholkonsum in der Schwangerschaft kann irreversible Schäden beim noch ungeborenen Kind verursachen und lebenslange, schwere Beeinträchtigungen nach sich ziehen. Jährlich werden mindestens 10.000 Kinder geboren, bei denen eine solche Behinderung oder Beeinträchtigung (FASD) vorliegt. Die Dunkelziffer wird weitaus größer vermutet. Behinderungen durch Alkoholkonsum in der Schwangerschaft können zu 100 Prozent vermieden werden.
In Baden-Württemberg wurde von 2017 bis 2020 ein vom KVJS gefördertes Modellprojekt „FASD Hilfe“ durchgeführt. Im Ergebnis dieses Projekts wird festgestellt, dass es in allen Bereichen, Fachwelt wie Öffentlichkeit, deutlich an Wissen und Prävention fehlt. Prävention, Diagnostik, Versorgung und Betreuung müssen als defizitär angesehen werden.
Vor diesem Hintergrund hat die Landesstelle für Suchtfragen im Jahr 2022 zu einem Runden Tisch FASD alle relevanten Landesverbände bzw. Organisationen und Institutionen eingeladen, um für Baden-Württemberg die Defizite zu konkretisieren und damit für eine Beseitigung der Defizite Anstoß zu geben. Als Ergebnis ist das vorliegende Strategiepapier entstanden. Im Strategiepapier werden die 3 Bereiche Prävention, Diagnostik und Versorgung als zentrale Handlungsfelder beschrieben. Sie wurden nach den Kriterien Bestand, Bedarf und Lösungsperspektiven aufbereitet.
Ziel dieses Strategiepapiers ist es, in der Fachwelt sowie in der Politik die Verantwortlichen aufzurufen, konkrete Verbesserungen zu entwickeln und voranzutreiben.