Stellungnahme der Suchthilfe
14 Mrz

Die Landesstelle für Suchtfragen begrüßt es sehr, dass sich die Politik mit der Suchtprävention in den Schulen Baden-Württembergs befasst. Wir unterstützen aus fachlicher Sicht die Kernbotschaft der Pressemeldung, dass die Suchtprävention an Schulen im Land konkreter und verbindlicher zu etablieren ist.

Die rund 100 Suchtberatungsstellen im Land sind neben der Beratung und Behandlung von Betroffenen und deren Familien auch für die Suchtprävention vor Ort zuständig. Die Hälfte aller Präventionsmaßnahmen werden in Schulen umgesetzt. Aber in welchen Schulen, wie oft und welche Programme zum Einsatz kommen, hängt stark von der Einstellung und dem Engagement der Schulen mit seinen Eltern- und Schülergremien ab.

„Suchtprävention ist viel zu wichtig, als dass man, bei allem Respekt vor der Vielfalt, einer gewissen Beliebigkeit Raum lässt. Deshalb befürworten wir eine flächendeckende Umsetzung von wissenschaftlich evaluierten Programmen in den Schulen“, sagt Oliver Kaiser, Vorsitzender der Landesstelle für Suchtfragen.

Die Schule ist ein zentral wichtiger Ort, wo alle Kinder und Jugendlichen und deren Eltern erreicht werden können. Das Rahmenkonzept „stark.stärker.WIR“ setzt auf die „Einstreuung“ von Suchtprävention in alle Schulfächer. Dabei ist es für Lehrer*innen kaum zu schaffen, sich darin fachlich immer auf dem neuesten Stand zu halten. Deshalb sind die Suchtberatungsstellen vor Ort als Partner Institutionen so wichtig. „Wenn wir uns vor Augen halten, dass der Suchtmittelkonsum zu den gravierendsten Krankmachern in unserer Gesellschaft gehört und Baden-Württemberg zu einem führenden Gesundheitsstandort entwickelt werden soll, dann muss das Land dafür Sorge tragen, dass alle Kinder und Jugendliche erfolgversprechende Präventionsprogramme in der Schule durchlaufen“, fordert Kaiser im Namen der Landesstelle. Programme und Ressourcen dafür wären da. Sie müssten nur an die richtigen Stellen gesteuert werden. Dafür könnten bereits existierende und gut arbeitende Gremien auf Landesebene genutzt werden.

Die Schulen bemühen sich nach Kräften, aber gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Deshalb sollten auf Wirksamkeit geprüfte Suchtpräventionsprogramme und Kooperationspartner den Schulen Orientierung und Entlastung geben.